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Benediktinerinnen, Ordo S. Benedicti (OSB)
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Als
Benediktinerinnen versteht
man Ordensfrauen, die ihr gemeinsames Leben der Regula Benedicti (RB)
folgend gestalten. Der weibliche Zweig der Benediktiner
entwickelte
sich schon im frühen Mittelalter. Als Patronin und Gründerin
beziehen
sich die Benediktinerinnen auf die Heilige Scholastika, die leibliche
Schwester Benedikt von Nursias. Im achten Jahrhundert wurde den
Bedürfnissen der Benediktinerinnen entsprechend die
ursprünglich nur
auf Männer zugeschnittene RB umgeschrieben. Der allgemeinen
Entwicklung
des männlichen Zweigs folgend, entwickelten sich die
Frauenklöster zu
Zentren der Bildung, Frömmigkeit und Kontemplation. In
Schlewig-Holstein wurden Anfang des 13. Jahrhunderts die ersten
Nonnenklöster gegründet und von denen sich zwei nach der RB
organisierten.
Graf Albrecht von Orlamünde, der
dänische Statthalter in Holstein, gründete 1211 oder 1212 in
Preetz ein
Benediktinerinnenkloster, das er mit umfangreichem Landbesitz im
heutigen Kreis Plön ausstattete. Nach der Schlacht von
Bornhöved 1227
und der Rückkehr der Schauenburger, erweiterte Graf Adolf IV. die
Ländereien des Klosters. Aus nicht überlieferten Gründen
wechselte der
Konvent im Laufe des 13. Jahrhunderts drei Mal den Standort und
ließ
sich dann aber 1260 endgültig in Preetz nieder. Der Zustrom
adeliger
Töchter war gegen Ende des Jahrhunderts so groß, dass die
Anzahl der
Nonnen auf 70 begrenzt wurde. Auch die dem Kloster angeschlossene
Schule scheint unter dem schleswig-holsteinischen Adel und dem
lübecker
Patriziat einen guten Ruf gehabt zu haben, die dort ihre Töchter
ausbilden ließen. Das Kloster unterhielt Verbindungen zum
Benediktinerkloster Cismar und schloss sich wie dieses Ende des 15.
Jahrhunderts der Bursfelder Kongregation an. Im Verlauf der Reformation
wurde der Konvent 1542 in ein adeliges Damenstift umgewandelt und
besteht in dieser Form bis heute.
Eine ähnliche Entwicklung, wenn auch in wesentlich
bescheidenerem Rahmen, nahm das Benediktinerinnenkloster St. Johannes
in Schleswig. Gegründet wurde es Anfang des 13. Jahrhunderts,
wobei es
nicht, wie in der älteren Literatur vermutet, aus einem
vermeintlichen
Benediktinerdoppelkloster in Schleswig hervor ging. Auf eine wesentlich
geringere Wirtschaftskraft als Preetz fußend, übertraf die
Größe des
Konvents wohl nie mehr als zehn Nonnen, die sich gegen Ende des. 15.
Jahrhunderts ebenfalls der Bursfelder Kongregation anschlossen. Auch
dieses Benediktinerinnenkloster wurde 1542 reformiert und besteht seit
dem als adeliges Damenstift weiter. Hervorzuheben ist der für
Schleswig-Holstein gute bauliche Zustand der klösterlichen Anlage,
die
neben der Kirche einen großen Teil der Konventgebäude wie
Kreuzgang,
Kapitelsaal und weitere vorreformatorische Räumlichkeiten umfasst.
Ein weiteres Benediktinerinnenkloster wurde 1502/03 von den
Dithmarschern gestiftet. Ihrem Gelübde aus der Schlacht bei
Hemmingstedt im Februar 1500 folgend wurde ebenda ein Nonnenkonvent
angelegt. Das Kloster erwies sich aber als Fehlgründung. Bereits
1513 planten die Dithmarscher eine Umwandlung in ein
Franziskanerobservantenkloster
und die Verlegung nach Lunden. Dies
wurde von Papst Leo X. gegen den Willen des zuständigen Hamburger
Domprobst erlaubt. Die Baulichkeiten des alten Klosters wurden kurz
darauf abgebrochen und das bewegliche Gut den Franziskanern
übergeben.
P. S.
Der nördliche Kreuzgang von St. Johannis in Schleswig mit Blick
nach Westen.
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Klöster in
Schleswig und Holstein |
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Hemmingstedt
St. Maria
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Benediktinnerinnen
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1503 - 1513
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Preetz
campus beatae mariae
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Benediktinerinnen
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1211/1212 - 1542
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Schleswig
St. Johannis
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Benediktinerinnen
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ca. 1194 - 1542
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