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Glossar
Im
Glossar werden ausgewählte Begriffe in Hinblick auf
Geschichte,
Kunstgeschichte und Theologie der Klöster im
Bearbeitungsraum
aufgeführt.
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Abendmahlskelch |
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Zusammen
mit der Patene bildet der
Abendmahlskelch die
liturgischen
Gefäße für
die Eucharistiefeier. Er dient der Aufnahme des Weins. Nach
römisch-katholischem Ritus wird der Wein während der
Messfeier im Kelch
konsekriert, d.h. Weihung des Weins durch die Einsetzungsworte.
Abendmahlskelche aus klösterlicher Zeit haben sich erhalten in
Preetz
(cirka 1250, ältester erhaltener Abendmahlskelch in
Schleswig-Holstein
und Hamburg), Uetersen und Itzehoe.
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Abt |
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Oberer eines
selbstständigen Klosters von
Mönchen oder
Regularkanonikern. Er einte geistliche Vaterschaft und rechtliche
Leitung.
Die Wahl erfolgte unter der Leitung des Generalabts oder
Abtpräses vom Konvent auf Lebenszeit. Die Weihe empfing der
Abt
vom
Orts-Bischof oder mit dessen Genehmigung von einem anderen Bischof oder
Abt. Bei der Weihe wurden ihm Regel und Stab übergeben sowie
Ring
und
Mitra. Er besaß die Jurisdiktion über die
Konventmitglieder
und über
das zum Kloster gehörige Gebiet.
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Äbtissin |
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Oberin eines
selbstständigen Klosters von Nonnen,
Kanonissen, Klarissen u. a. Frauenklöstern. Ernennung und
Leitung
gleicht denen des Abts, unterstand jedoch stärker den Bischof.
Die
Wahl erfolgte unter dem Vorsitz des Orts-Bischofs, sofern das Kloster
nicht einem männlichen Verband inkorporiert oder assoziiert
war.
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Altar |
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Text folgt |
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Antependium |
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Das Antependium (von lat.: ante = vor und pendere = hängen),
auch Frontale genannt, ist ein mittelalterlicher Vorhang
aus Stoff oder eine Vorsatztafel, welcher den Stipes (Unterbau eines
christlichen Altars, auf dem die Altarplatte aufliegt) verhüllt.
Entweder wurde ein reich verzierter, kostbarer Stoffbehang verwendet
oder eine kunstreich bearbeitete Tafel (Altarvorsatz) aus Metall oder
Holz. Antependien sind sowohl in der evangelischen als auch in der
katholischen Kirche in Gebrauch. Sie sind wie alle Paramente in den
liturgischen Farben gehalten und meistens mit zur Kirchenjahreszeit
passenden Symbolen versehen. |
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Antoniter |
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Siehe
hier
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Armatorium
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Armarium
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(armare lat. – mit
Geräten versehen) Meist ein
Wandschrank, kann aber auch einen ganzen Raum umfassen, der zur
Aufbewahrung von Kleidern und Paramenten, liturgischen Gerät,
Büchern schließlich auch Wertgegenständen
und Geld
diente. Hier wurden auch die Eucharistie, heilige Öle oder
Reliquien verwahrt.
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Augustiner-Chorherren |
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Siehe
hier
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Augustinerinnen |
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Siehe
hier
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Augustinusregel |
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Text folgt
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Benediktiner |
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Siehe
hier
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Benediktiner-Doppelklöster |
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Siehe
hier
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Benediktinerinnen
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Siehe
hier
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Birgittiner |
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Siehe
hier
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Chor |
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Chor (griech. choros)
bezeichnet
ursprünglich den Platz für den Tanz und die
Sänger im
antiken Griechenland. In der christlichen Kirche ist es der Ort
für den Chor der Geistlichen. Seit der karolingischen Zeit
ist der Chor die Bezeichnung für die
Verlängerung des
Mittelschiffs über die Vierung hinaus
(Chorhaus), die häufig quadratischen Grundriß hat.
Schließt sich eine Apsis als Chorschluß an,
heißt der
gesamte Komplex aus Chorhaus und Apsis chor. In ihm befinden sich
Hauptaltar, Sakramentshaus, Chorgestühle, Dreisitz. der Chor
ist
meist um einige Stufen, ei darunterliegender Krypta sogar erheblich
über das Niveau der Kirche erhöht.Seit der Romanik
führt
oft ein Chorumgang um den Chor herum, mit dem dieser durch offene
Bogenstelllung verbunden ist. Gegen Chorumgang oder Nebenchöre
ist
der Chor im Mittelalter häufig durch Chorschranken gegen das
Mittelschiff durch einen Lettner abgegerenzt. zurueck zur Grafik
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Devotio
Moderna
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Die Devotio Moderna (lat.,
Neue Frömmigkeit) war eine
christliche
Laienbewegung des ausgehenden Mittelalters (14. und 15. Jh.), die vor
allem in der aufstrebenden Bürgerschicht Westeuropas
Verbreitung
fand.
Ihre Zentren hatte sie in den niederländischen
Städten
Deventer und
Zwolle. Die Devotio Moderna war stark vom Humanismus beeinflusst und
stand der Deutschen Mystik nahe. In Abgrenzung zur Scholastik
praktizierte sie ein gelebtes Weltchristentum in helfender Liebe
(Krankenpflege und Schulen).
Als ihr Begründer wird der niederländische Theologe
Geert
Groote
angesehen. Als wichtige Vertreter galten die Brüder und Schwestern
vom Gemeinsamen Leben. Bedeutendes Werk ist die von Thomas
von
Kempen 1420
verfasste Schrift Nachfolge Christi (De imitatione Christi).
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Dominikaner
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Siehe
hier
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Dormitorium
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(dormire lat.
– schlafen) Als
Begriff seit der karolingischen Zeit gebräuchlich. Gemeinsamer
Schlafsaal im Obergeschoss des östlichen
Konventflügels. Eine
Treppe führt in den Mönchschor für das
Nachtgebet.
Für Novizen, Konversen, Gäste und Kranke gibt es
meist eigene
Dormitorien. Im 12. Jahrhundert sind Vorhänge und
Trennwände
nachweisbar. In Anlehnung an die Ausbildung der durchfensterten
Einzelzellen mit Bett, Tisch und Stuhl bei den Mendikantenorden, setzte
sich die Einzelräumlichkeit für jedes Konventmitglied
ab Ende
des 14. Jahrhunderts immer mehr durch. |
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Erimitorium/Eremitage/Einsiedelei
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Wohnstätte
eines christlichen Eremiten (Einsiedlers). Eremiten betonen die
Abgeschiedenheit von der Welt nach dem Vorbild des heiligen
Simeon
Stylitis, der sich auf eine Säule zurückzog, um Gott
nahe zu
sein. In
der höfischen Kultur des 18. Jahrhunderts nehmen Erimitorien
bzw.
Eremitagen oft
einen reinen
dekorativen Charakter z.B. innerhalb eines Schlossparkes an. |
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Franziskaner |
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Siehe
hier
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Fraternei
/ Parlatorium |
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Text
folgt
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Hostie
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(lat. hostia, -ae –
Sühneopfer)
Bei der Hostie handelt es sich um eine Oblate aus ungesäuerten
Weizenmehl mit dem Sinnbild des gekreuzigten Christus. Der Begriff
Hostie löste im 13. Jh. die Bezeichnung oblata ab und steht
für die Gabe des Brots bei der Eucharistie. Die geweihten
Hostien
wurden in einer Hostienbüchse aufbewahrt, die seit dem 12. Jh.
in
einer besonderen Wandnische in Altarnähe untergebracht war. Ab
dem
13. Jh. setzte sich das Sakramentshaus als Aufbewahrungsort durch. Im
Zuge der sich ritualisierenden Messfrömmigkeit ab dem 13. Jh.
wurde die Hostie vor dem Austeilen der Gemeinde gezeigt. Die
communicatio per visum, das Anschauen der Hostie wurde fester
Bestandteil der Eucharistiefeier. Die sogenannte Elevation, das Erheben
und Zeigen der konsekrierten Hostie, erfolgte spätestens ab
dem
frühen 15. Jh. in einer Monstranz. |
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Kapitelsaal
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Räumlichkeit im
östlichen Konventflügel,
meist im Anschluss an die Sakristei
und die
Schreibstube und mit denen räumlich über
Durchgänge
häufig verbunden. Zum Kreuzgang öffnete sich der
Kapitelsaal
durch ein Portal mit zwei begleitenden Fensteröffnungen. Der
Raum
dient der Regellesung, dem Schuldkapitel und der Beratung gemeinsamer
Angelegenheiten. Entlang der Wände gibt es Sitzbänke
für
die Konventmitglieder. Der Sitz des Abts
oder
Priors ist an der Stirnseite. Die Novizen saßen im Kreuzgang
und
konnten über die Fensteröffnungen an der Versammlung
teilhaben. Seit dem 13. Jahrhundert war der Kapitelsaal bevorzugte
Begräbnisstätte für die Konventoberen. zurueck zur Grafik
Portal und
Fenster zum
Kapitelsaal in Løgumkloster
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Kartäuser
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Siehe
hier
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Kartause
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Kartause: Kloster des Kartäuserordens,
(von lat. Cartusia
für das
französische La Chartreuse, dem
Gründungsort der ersten Kartause). Ein
einheitlicher Baustil bildete sich bei den Kartausen nicht heraus. Die
einzelnen Kartausen sind in der Architektur ihrer Zeit und nach den
örtlichen Gegebenhaieten konstruiert.
Charakteristisches
Element aller Kartausen ist
der Große Kreuzgang, um den herum die Einsiedeleien der
Patres
gruppiert sind. Im
Kloster Marienau hat
der lange Flügel des Großen
Kreuzgangs – mit 9 von 24 Patres-Zellen
(Einsiedeleien) eine Länge von 148 m,
während der kurze Flügel 101 m
lang ist.
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Klausur
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Klausur
(von lat. claudere „einschließen,
absperren“, mlat.
clausura „Sperre, Verschluss“), ist ein
Grundbegriff des
monastischen Lebens, um die Abgeschiedenheit von der Welt zu betonen
und die Gottsuche in Stille und monastischer Disziplin zu
gewährleisten. Im Frühmittelalter ist der Begriff
Klausur
mehrdeutig: Er kann bezogen werden auf 1. Klosteranlage, 2.
auf
den Kreuzgang, 3. Auf die Räumlichkeiten, also den
angeschlossenen
Wohnbereich.
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Konvent |
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Konvent: (von lat.
conventus „Zusammenkunft, Versammlung"),
bezeichnet 1. Die Versammlung aller stimmberechtigten Mitglieder eines
Klosters
(Konventualen/ Konventualinnen); 2. Die gesamte Kommunität; 3.
Das bauliche
Anwesen, also das Kloster als solches.
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Kreuzgang
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Der
Kreuzgang umschließt meist auf allen vier Seiten einen in der
Regel
quadratischen Innenhof, den Kreuzgarten. In der Liturgie dient der
Kreuzgang den Prozessionen und Lesungen, ist Versammlungsort und
Begräbsnisstätte. Als Wandelgang dient er
darüberhinaus
der
Kontemplation. Gleiche Funktion hat der Kreuzgang bei Stifts- und
Domkapiteln. Als zentraler Bereich innerhalb der
Konventgebäude
erschließt er die in den einzelnen Konventflügeln
untergebrachten
Räumlichkeiten sowie das Kirchenschiff. Die
Kreuzgänge in unsererem regionalen Bearbeitungsraum
sind zum
Hof
hin geschlossen und mit spitzbogigen Öffnungen, denen meist
gestaffelte
Lazettbogenfenster eingestellt sind, durchfenstert. zurueck zur Grafik
Die
Kreuzgänge besitzen Kreuzgratgewölbe (Schleswig Sankt
Johannis) oder
Kreuzrippengewölbe (Kiel Sankt Maria), die auf Konsolen in
Lanzettform
(Schleswig Dom) oder figuraler Ausschmückung (Lübeck
Sankt
Maria-Magdalena) aufliegen. Teilweise sind die Gewölbe farbig
und
mit
ornamentalen Malereien gefasst (Ratzeburg Sankt Maria, Sankt Johannes).
Erhaltene / teilweise erhaltene Kreuzgänge
im Bearbeitungsgebiet: Løgumkloster, Schleswig St. Paul,
Schleswig St.
Johannis, Kiel St. Maria, Lübeck St. Maria-Magdalena, St.
Annen,
St.
Katharinen, Ratzeburg St. Maria / St. Johannes, Lübeck
Domkapitel,
Schleswig Domkapitel

Kreuzgang in
Schleswig
St. Paul
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Kuppa |
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Die Kuppa
bezeichnet die Schale des Abendmahlskelchs
und kann bspw. paraboloid
oder schalenförmig ausgebildet sein.
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Lettner |
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lectorium,
lectionarium lat. = LesepultDer Lettner entwickelte sich aus den
einfacheren Altar- und Chorschranken (cancelli), die den für
den
Klerus vorbehaltenen Chor und das für die Gemeinde
zugängliche Mittelschiff trennten. Als raumeinnehmendes
Architekturwerk in Stein oder Holz begegnet man den Lettner besonders
in Dom-, Stifts- und Klosterkirchen, wo neben der räumlichen
auch
streng auf die optische Trennung von Laien und Domherren bzw. Stifts-
oder Klosterkonvente geachtet wurde. Der Lettner ist
übermannshoch
und mit mindestens zwei Durchgängen versehen. Über
Treppen
von der Chorseite aus, gelangt man auf die obere Empore (Doxale). Von
hier wurden die Evangelien bzw. die Epistel verlesen, sie diente der
Ablassverkündigung, als liturgische Sängertribune und
als Ort
religiöser Schauspiele. Die Verschmelzung mehrerer Funktionen
führte im Laufe des 14. und 15. Jh. zu einer immer reicheren
architektonischen, figural-plastischen und ornamentalen Ausformung. Vor
dem Lettner zum Mittelschiff hin befand sich der Laienaltar, meist dem
Heiligen Kreuz geweiht. zurueck zur Grafik
Beispiele für Lettner im Bearbeitungsraum haben sich in den
Domkirchen Lübeck und Schleswig (hier als Rekonstruktion von
1939/41 eines 1847 abgebrochenen Hallenlettners aus dem letzten Viertel
des 15. Jh.) erhalten.
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Monstranz |
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Text folgt |
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Nodus
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Der
Nodus bezeichnet die wulstige, mehr oder weniger verzierte, meist
mittig
sitzende Verdickung am Schaft eines Abendmahlskelches.
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Ordo Romanus |
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Text folgt |
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Parlatorium
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Das Parlatorium
bezeichnet
den Raum, in dem das Schweigegebot unterbrochen werden darf. Die
Nutzung des Raumes ist jedoch zeitlich begrenzt. Das Parlatorium
befindet sich meist in der Nähe des Refektoriums im
Klausurbereich. zurueck zur Grafik
Außerhalb der Sprechzeiten im Parlatorium verwendet der
Konvent
eines Ordens mit strengem Schweigegelübde zum Teil eine eigene
Zeichensprache.
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Patene
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Die
Patene bildet zusammen mit dem Abendmahlskelchs
die liturgischen Gefäße
für die Eucharistiefeier. Es nimmt das eucharistische Brot
(Hostie) zur
Austeilung an die Gläubigen auf. Die als flache Schale
ausgebildete
Patene besteht meist aus Silber oder vergoldetem Silber. Erhalten hat
sich eine Patene aus klösterlicher Zeit in Uetersen.
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Pilgerwesen |
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Text folgt |
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Prämonstratenser
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Siehe
hier
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Propst |
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Der
Propst ist im ursprünglichen Sinne der Stellvertreter des
Abts. Ab
dem Hochmittelalter häuft sich schließlich die
Bezeichnung
für den Vorsteher von Chorherren-Stiften. Er besaß
administrative und repräsentative Funktionen und sorgte
für
die Wirtschaftsführung des Klosterhofs. In den Frauenkonventen
nahm der Propst, in der Regel dem Niederklerus angehörig und
unterstützt von untergeordneten Klerikern, geistliche
Funktionen
wahr wie das Zelebrieren der Hl. Messe oder das Abnehmen der Beichte.
Bei den nichtinkorporierten Zisterzienserinnenklöstern
(Harvestehude, Itzehoe und Reinbek) war der Propst in der Regel
Weltgeistlicher, in den Benediktinerinnenklöstern (Preetz und
Schleswig St. Johannis), dem Zisterzienserinnenkloster St. Johannis in
Lübeck und dem Augustinerinnenkloster in Lübeck St.
Anna
Stifts- bzw. Kapitelgeistlicher. Zudem war er, teils gemeinsam mit den
Konventvorsteherinnen der Äbtissin (Itzehoe und
Lübeck St.
Johannis) bzw. der Priörin (Harvestehude, Lübeck St.
Annen,
Preetz, Reinbek, Schleswig St. Johannis und Uetersen), für
weltliche Verwaltungsangelegenheiten, betreffend des finanziellen und
landwirtschaftlichen Besitzes des Klosters, zuständig.
Die lat. Bezeichnung für den Propst praepositus hat
entsprechend
den vielfältigen weltlichen und klerikalen Aufgaben innerhalb
des
Amts schwankende Bedeutung. In spätmittelalterlichen Quellen
aus
dem niederdeutschen Raum gibt es mehrere Bezeichnungen wie: procurator,
provisor, administrator, vorweser oder vorbidder (in Itzehoe). Sie
beziehen sich vor allem auf den weltlichen Aspekt der Klosterverwaltung.
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Refektorium |
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(reficere lat. = sich
erholen, kräftigen)
Das Refektorium dient als Speiseraum und ist mit der Kirche und dem Kapitelsaal der wichtigste
Raum
in der Klosteranlage. Das Refektorium
befindet sich zumeist im Südflügel der Klausur.
Bei
größeren Klöstern trennt man in ein
kleineres
beheizbares Winterrefektorium und in ein größeres
Sommerrefektorium. Bei den cluniazensischen und hirsauischen
Reformklöstern sowie bei den Zisterziensern sind die
Refektorien
für die Mönche und die Konversen getrennt. Die
Einrichtung
ist bei den einzelnen Orden relativ gleich: An den Längsseiten
befinden sich Tische, die zur Wandseite bestuhlt sind. An der
Stirnseite befinden sich die Plätze für die Oberen.
Gegenüber dem meist mittigen Eingang befindet sich die
Lesekanzel. zurueck zur Grafik
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Reliquien
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(reliquiae, -arum lat. =
Überreste,
das Zurückgebliebene) Mit den Auferstehungsberichten in den
Evangelien nährte sich die Idee der Wiederauferstehung des
irdischen Leibes. Entsprechend der biblischen ganzheitlichen
Anthropologie entwickelte sich zudem die Ansicht, die Seele bleibe mit
dem irdischen Leib in Verbindung, wodurch die sterblichen
Überreste der Heiligen, nunmehr als Reliquien, selbst
wundertätig wirkten. Die Reliquien bildeten die
Vergegenwärtigung der verehrten Heiligen auf Erden und galten
damit als sakral. Innerhalb des Reliquienkults unterschied man in
Primärreliquien, den sterblichen Überresten, und
Sekundärreliquien, alle Gegenstände aus dem Besitz
der
Heiligen aber auch Dinglichkeiten von deren Gräbern wie bspw.
Öl aus den Grablampen. Berühmteste Reliquie dieser
Gattung
waren Bruchstücke vom Kreuz Christi. Entsprechend der
Offenbarung
Johannes war der Aufbewahrungsort am Altar
„...sah ich unter dem
Altar die Seelen aller, die hingeschlachtet worden waren wegen des
Wortes Gottes und wegen des Zeugnisses, das sie abgelegt
hatten“
(Offb. 6,9). Entsprechend der seit dem 8. Jh. geltenden Ordo Romanus
war eine Reliquie für einen Altar verpflichtend, die
aufbewahrt in
einem eigenen Sepulchrum in der Altarmensa ihren Platz fand. So bot sie
für den Gläubigen einen materiell greifbaren Bezug zu
den vom
Altar verkündeten christlichen Glaubensinhalten. Das Aufsuchen
der
Reliquien selber galt als religiöser Akt, was ab dem 10. Jh.
zu
einem im Laufe des Mittelalters sich ausbreitenden Pilgerwesen
führte.
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Rotuln
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Als Rotuln werden
florale oder ornamentale Verzierungen am Außenrand der
Wölbung eines Nodus
beim Abendmahlskelch
bezeichnet.
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Sakramentshaus |
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Bei
dem Sakramentshaus handelt es sich um ein turmartiges Bild- und
Architekturwerk, das zur sichtbaren Aufbewahrung
bzw.
Aussetzung der konsekrierten Hostien diente. Bis ins 13.
Jh. wurden die Hostien in Altarnähe in einer
Wandnische
aufbewahrt. Im 12. Jh. entwickelte sich die
Vorstellung von
der realen und dauerhaften Gegenwart Christi in der
konsekrierten
Hostie (seit dem IV. Laterankonzil 1215 dogmatische
Verbindlichkeit von der Transsubstantiation von
Brot und
Wein bei der Heiligen Messe) und damit das Bedürfnis
nach
ständiger, unmittelbarer Anschauung und
Nähe des
Göttlichen. Diese Entwicklung führte zur
Entstehung des Sakramentshauses aus dem Wandtabernakel, als
turmartige, von der Wand gelöstes,
selbständiges
Ausstattungsstück mit dem Sakramentsschrein, der
durch
durchbrochene Gittertüren meist zu zwei Seiten
gesichert
war und auf einem Sockelgeschoss auflag.
Über
ihn erhob sich ein meist mehrgeschossiger,
bekrönender
Baldachin mit Wimperge, Fialen, Kreuzblumen,
Kielbögen und Maßwerk geschmückt.
Der
bevorzugte Platz des Sakramentshauses
befand sich an
der Nordseite des Chors. Ein besonders
schmuckreiches
Sakramentshaus hat sich in Schleswig St. Johannis erhalten.
Sakramentshaus
im Chor der ehemaligen Klosterkirche St. Johannis, Schleswig.
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Sakristei
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(lat. secretarium, sacristia,
sacrarium = Heiligtum,
Kapelle, Tempel), Raum im Anschluss an den Chorbereich der
Klosterkirche. Die Sakristei dient der Aufbewahrung der für
die
liturgische Feier notwendgen Gerätschaften wie
Bücher,
Gefäße, Gewänder, Kerzen und sonstiges. Im
späten
Mittelalter diente der Raum auch zunehmend der Verwahrung von
Reliquien. Die Bezeichnung sacristia
findet sich erstmals in der
Klosterregel von
Farfa (11. Jh.). Im Klosterplan von St. Gallen (um 830) wird ein sacratorium mit
einer mensa vasorum,
einem
Tisch-Altar für
Reliquien und Hostienbehälter, verzeichnet. zurueck zur Grafik
Bei den Cluniazensern und Zisterziensern erhält die Sakristei
einen Kapellencharakter. Der Raum wird zur Reliquien-Schatzkammer,
häufig auch zum Bestattungsort. Die ursprünglichen
Funktionen
wandern ab in die übrigen angrenzenden Klausurräume
wie das Armatorium.
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Schwestern
vom
Gemeinsamen Leben
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Siehe
hier
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Skriptorium |
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(scriptio lat. = das
Schreiben, schriftliche Darstellung)
Im Skriptorium werden handgeschriebene Bücher für die
eigene
Bibliothek erstellt, aber auch durch Auftrag für andere
Klöster bzw. ab dem Spätmittelalter auch für
weltliche
Auftraggeber. Ebenfalls ab dem Spätmittelalter mehren
sich auch die Buchproduktonen in den Frauenklöstern. Die
Arbeit
war zumeist aufgeteilt in Textschreiber, Rubrikatoren bzw.
Initialenmaler und Illumninatoren. zurueck zur Grafik
Aus dem Skriptorium des Preetzers Nonnenklosters hat sich als Beispiel
das Buch im Chore
der
Priörin Anna von Buchwald erhalten, das es
ursprünglich in
drei Abschriften gab.
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Vierung
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Die
Vierung liegt im Kreuzungsbereich von Mittel- und Querschiff und bildet
hier einen quadratischen oder rechteckigen Raum. Sie trennt in den
Kirchen mit kreuzförmigen Grundriss den Chor
vom Langhaus und
kann im Falle eines kurzen Chors, wie bei Kloster-, Stifts- und
Domkirchen, das Chorgestühl unterbringen. Man unterscheidet
folgende Formen der Vierung: Ausgeschiedene
Vierung
heißt sie, wenn sie bei quadratischem Grundriß
durch
Vierungsbögen auf Vierungpfeilern gegen Langhaus,
Querschiffsarme,
und Chorhaus abgegrenzt ist. Von einer abgeschnürten
Vierung
wird gesprochen, wenn die beiden
Seiten des Querschiffes niedriger als das Hauptschiff oder durch
Mauervorsprünge teilweise abgetrennt sind.
Äußerlich
kann die Vierung durch einen Vierungsturm, einen Dachreiter oder eine
Vierungskuppel betont sein. Als Beispiel einer Vierung soll der
Grundriß des romanischen Lübecker Doms dienen:

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Wilhelmiten
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Siehe
hier
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Zisterzienser
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Siehe
hier
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Zisterzienserinnen
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Siehe
hier
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